Di. Mrz 19th, 2024
Gartenteich

Wenn die Kraft der Sonnenstrahlen langsam nachlässt, die Tage kürzer und das Laub bunter wird, dann ist die Zeit gekommen, die Vorbereitungen für den bevorstehenden Winter zu treffen.

Der Gartenteich an sich erfreut sich immer größerer Beliebtheit, setzt er doch nicht nur traumhafte Akzente im Garten, nein, er ist auch noch der Garant für pure Entspannung. Die meisten Gartenteichliebhaber pflegen nahezu ausschließlich Kois in ihrem Teich. Diese sehr wertvollen Tiere bedürfen einer ganz besonderen Pflege und somit ist es auch in dieser Hinsicht unbedingt erforderlich, ihnen eine optimale Winterruhe zu ermöglichen. Daher heißt es alle Jahre wieder – den Gartenteich winterfest machen. Hier muss Einiges beachtet werden, möchten Sie Ihren Lieblingen optimalste Bedingungen für die Winterruhe zu gewährleisten.

Erfahren Sie nun im Folgenden, was Sie alles beachten müssen, wie Sie Ihren kostbaren Lieblingen beim Überwintern helfen und was Sie unter gar keinen Umständen machen sollten.

 

Kois im Teich oder in der Innenhälterung überwintern?

Bevor es daran geht, zu klären, wie Sie den Teich samt seiner Bewohner fit für den Winter machen, sollte zunächst einmal geprüft werden, ob der Gartenteich überhaupt alle Voraussetzungen bietet, damit die Kois hier ihre Winterruhe halten können.

Zunächst einmal gilt hier zu unterscheiden, ob es sich bei den Kois um echte Japankois handelt oder um sogenannte Eurokois. Wer originale Japaner sein Eigen nennt, der sollte ernsthaft in Erwägung ziehen, seine Tiere in einer sogenannten Innenhälterung zu überwintern. Hierbei müssen Sie allerdings auch unterscheiden, wie lange Sie die Kois schon Ihr Eigen nennen. Handelt es sich um frisch importierte Tiere oder um solche, die schon über Jahre hinweg in Deutschen Gefilden wohnen. In den japanischen Zuchtregionen herrschen andere klimatische Bedingungen als es bei uns der Fall ist. Obgleich auch die Zuchtregionen Japans in den meisten Fällen eine Schneedecke aufweisen, so sind hier dennoch bei Weitem nicht die Frostwerte zu finden, wie sie in unseren Breitengraden unter Umständen vorherrschen. So muss die Entscheidung, ob eine Innenhälterung ratsam ist, ganz individuell entschieden werden.

Damit die Tiere den Winter gut überstehen, ist es zwingend notwendig, dass dieser je nach klimatischer Region, mindestens 1,50m tief sein soll. Optimal und absolut sicher ist es, wenn der Gartenteich von vorne herein gleich zwei Meter tief ausgehoben wird. Dies ermöglicht eine absolut sicher Überwinterung, vorausgesetzt die Fische sind dieser Gegebenheit auch gewachsen.

Zusammenfassen kann also an dieser Stelle festgehalten werden:

Die Kois überwintern im Gartenteich, wenn

  • Die Tiere an die klimatischen Gegebenheiten gewöhnt sind
  • Der Teich mindestens eine Tiefe von 1,50 Metern optimal noch eine Tiefe von 2 Metern
  • Alle Tiere stabil und gesund sind

 

Die Kois sollten unbedingt in der Innenhälterung überwintern, wenn:

  • Der Gartenteich nicht mindestens eine Tiefe von 1,50 Meter hat
  • Einer oder mehrere Fische im Bestand schwach oder krank sind, Verletzungen oder sonstige Auffälligkeiten aufweisen
  • Die Fische noch nicht an die klimatischen Bedingungen unserer Breitengrade gewohnt sind, beispielsweise weil sie frisch aus Japan importiert wurden

 

Der gängige Normalfall ist, dass die Fische den Winter im Teich verbringen, demnach wird nun im Folgenden geschaut, welche einzelnen Schritte erforderlich sind, um den Gartenteich samt seiner Bewohner gut durch den Winter zu bringen.

 

Die Pflanzen – so kommen sie gut über den Winter

Der schönste Gartenteich ist nichts ohne seine Pflanzen. Neben Seerosen und den Schilf sind zahlreiche Gräser geeignet, den Teich in eine schöne, blühende Oase zu verwandeln. Damit die Pflanzen jedes Jahr aufs Neue ihre volle Pracht entfalten, ist es besonders wichtig, dass sie den Winter unbeschadet und gut geschützt überstehen. Hierfür müssen Sie Einiges beachten, wenn Ihre Pflanzen auch im nächsten Jahr nichts von ihrer Schönheit einbüßen sollen.

Wichtig ist, dass Sie bereits beim Kauf der Pflanzen nach Möglichkeit darauf achten, dass diese mehrjährig sind. Nun müssen natürlich je nach Pflanze auch verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.

Während bei einigen Gräsern, wie dem Pampasgras beispielsweise nahezu keine Vorbereitungen von Nöten sind, müssen andere zurückgeschnitten werden.

Seerosen beispielsweise, so sie denn winterhart sind, besorgen ihren Rückschnitt im Grunde genommen nahezu von selber, da ihre Triebe abfaulen. Es ist jedoch ratsam, die Triebe zurückzuschneiden und darauf zu schauen, dass das Substrat von eventuellen Verschmutzungen gereinigt wird. Die Seerosen können, so es sich denn auch wirklich um winterharte Sorten handelt, ruhig auch in der Flachwasserzone verbleiben, sie überstehen auch Frostperioden ohne Probleme. Sicherheitshalber können Sie natürlich auch den gesamten Pflanztops in eine sogenannte Luftpolsterfolie einpacken, müssen den Topf dann allerdings entsprechend beschweren, da er durch die Folie einen enormen Auftrieb bekommt.

Schilfartige Gräser verkümmern zum größten Teil, auch sie müssen radikal bis auf die Zwiebeln zurückgestutzt werden. Bestimmte Sorten, wie beispielsweise die Rohrkolben, sollten unbedingt so belassen werden. Sie sorgen während des Winters dafür, dass der Teich quasi abgasen kann. Das bedeutet, dass die überschüssigen Gase, die sich über den Winter im unweigerlich im Teich ansammeln, entweichen können. Sumpfpflanzen hingegen, die in der Uferregion wachsen, bedürfen keiner besonderen Aufwendung im Herbst, sie regulieren ihr Wachstum ganz von selber. Zwar schadet es ihnen in keinem Fall, wenn sie zurückgeschnitten werden, doch ist diese Arbeit nicht unbedingt notwendig.

Sämtliche Unterwasserpflanzen müssen unbedingt im Teich verbleiben, sie versorgen diesen auch während der kalten Jahreszeit optimal mit Sauerstoff und verhindern ein durch Sauerstoffmangel bedingtes Sterben der Fische.

Für alle empfindlichen Pflanzen, wie nicht winterharte Arten der Seerosen, Wasserhyazinthen oder auch die Wasserähre gilt, dass diese auf keinen Fall im Teich überwintern sollten. Sie sollten vorsichtig herausgenommen und in einen Kübel mit feuchtem Substrat und ein wenig Wasser gegeben werden. Lagern können Sie diesen an einem kühlen, dennoch frostfreien aber unbedingt dunklen Ort.

Die Reinigung des Gartenteiches vor dem Wintereinbruch

Eine komplette Reinigung des gesamten Teiches ist nicht zwingend erforderlich, dennoch sollten Sie einige Reinigungsarbeiten unbedingt durchführen.

In erster Linie einmal sollten Sie unbedingt alle abgestorbenen Pflanzenteile sowie das gesamte Laub aus dem Wasser entfernen. Dies geht mit einem entsprechenden Kescher ganz leicht. Sowohl das Laub als auch die Pflanzenreste würden einen Zersetzungsprozess während des Winters durchlaufen, während dieses Prozesses würden Gase freigesetzt, welche zu einem Absterben von Pflanzen und Tieren führen würde.

Um auch über den Winter hinweg gute Wasserwerte halten zu können, empfiehlt es sich, im Herbst noch einmal den Schlamm vom Bodengrund abzusaugen. Hierfür stehen Ihnen eigens hierfür entwickelte Sauger zur Verfügung, die in ihrer Funktion wie auch in ihrer Handhabung einem handelsüblichen Staubsauger gleichen. Ist sämtlicher Schlamm entfernt, kann der Teich wieder frei „durchatmen“, was besonders im Winter, wo ja in den meisten Fällen die Filteranlage abgestellt wird, sehr wichtig ist.

Oberflächliche Verschmutzungen am Rand der Folie können Sie mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm entfernen. Dies ist jedoch kein Muss und hat keinen Einfluss auf das Wohlbefinden von Pflanzen und Tieren.

Ratsam wäre es noch, im Herbst noch einmal die gesamte Filteranlage zu reinigen, allerdings erst nach beziehungsweise im Zuge der Teichreinigung.

So überwintern Ihre Fische geschützt und entspannt

Unter welchen Bedingungen die Fische im Teich überwintern dürfen, wurden bereits am Anfang dieses Textes erörtert. Wichtig ist, dass Sie dafür sorgen, dass ein komplettes Zufrieren des Teiches verhindert wird. Hierfür eignen sich verschiedene Mittel und Methoden.

Besonders beliebt ist es, die Teichoberfläche mit Styroporplatten zu versehen, damit sich die Eisdecke nicht komplett schließen kann. Denselben Effekt erreichen Sie mit handelsüblicher Luftpolsterfolie, die sie einfach auf die Wasseroberfläche geben. Auch einen Kunststoffball können Sie hierfür nutzen. Bedenken sollten Sie bei der Wahl der Mittel, dass die Größe des eisfreien Bereiches immer auch der Gesamtgröße des Teiches und der Höhe des Fischbestandes angepasst werden sollte. Bestens geeignet ist für diese Zwecke auch ein Bündel Stroh. Dies bietet wiederum noch einen weiteren Vorteil, es ermöglicht eine Ableitung der im Teich entstandenen Gase an die Oberfläche und sorgt somit auch im Winter für eine gute Wasserqualität.

Bezüglich der Pumpe und der Filteranlage empfiehlt es sich unbedingt, beides rechtzeitig vor dem Eintreten des ersten Frosts außer Betrieb zu nehmen. Sowohl die Pumpe als auch die gesamte Filteranlage mit all ihren Filtermedien sollte gründlich gereinigt trocken gelagert werden. Bei erneuter Inbetriebnahme im Frühjahr empfiehlt sich dann die Verwendung eines Bakterienstarters um den Bakterienhaushalt wieder einzuspielen.

Wichtig ist in jedem Fall auch, rechtzeitig vor dem Winter das Futter entsprechend anzupassen. Alles was an nicht verwerteten Futterresten im Gartenteich schwimmt oder sich am Biden ablagert, wirkt sich negativ auf die Wasserqualität aus.

Ein ganz wichtiger Tipp noch zum Schluss für all jene Teichliebhaber, die neben dem Koi auch noch Störe pflegen. Sollen beide miteinander im Gartenteich überwintern, sollten Sie Ihren Kois unbedingt ein geeignetes Versteck bieten. Hierfür eignet sich entweder ein entsprechend großes Kunststoffrohr oder aber Sie bieten den Fischen einen Unterschlupf in Form von Pflanzringen, Schalsteinen oder Ähnlichem. Dies ist vor allem deshalb so wichtig, da der Koi sich im Winter eigentlich ruhig hält, er stellt sich in ein geschütztes Eck am Boden des Teiches und schwimmt nur sehr selten und auch dann nur sehr langsam umher. Der Stör hingegen ist den gesamten Winter über sehr aktiv und durch sein hektisches Verhalten stört er die Kois in ihrer Ruhe und bereitet ihnen eine Menge Stress. Hierdurch verenden immer wieder zahlreiche dieser wertvollen Fische. Beugen Sie dem vor, indem Sie ihren Fischen Unterschlupfmöglichkeiten bieten.

Von lalebata