Wer Nachts wenig schläft, der hat am nächsten Morgen so richtig Hunger.
Weltweite Studien zeigen, dass Menschen die weniger als 6 Std. pro Nacht schlafen, größeren Hunger haben und schneller und mehr essen. Durchschnittlich isst ein unausgeschlafener Mensch mit beispielsweise nur vier Stunden Schlaf, 300kcal (Kilokalorien) mehr am Tag, als eine ausgeschlafene Vergleichsperson. Dreihundert Kilokalorien entsprechen etwa einer halben Tafel Schokolade oder einem halben Liter Cola. Wer regelmässig zu wenig schläft, beispielsweise Berufsbedingt durch Schichtarbeit oder ähnlichem, der nimmt im laufe der Zeit an Gewicht zu.
Wenig Schlaf führt dazu, dass der Körper die mangelnde Energie und Fitness durch erhöhte Energieaufnahme ausgleichen will. Dazu schüttet der Körper das hungerstimulierende Hormon Ghrelin aus, welches unmittelbar Hunger auslöst. Schlafmangel lässt die Konzentration dieses Hormons im Körper um 30% ansteigen.
Dazu kommt noch, dass Schlafmangel und Übermüdung träge und langsam macht. Der Mensch fühlt sich müde und angestrengt, und bewegt sich automatisch weniger als eine ausgeschlafene Person. Die überflüssigen Kalorien und weniger Bewegung als im ausgeschlafenen Zustand führt dazu, dass der Mensch seine zusätzlich angefutterten Kalorien nicht los wird.
Nach einer kurzen Nacht, merkt der Körper, dass er über längere Zeit wach und somit in arbeitsfähigem Zustand gewesen ist. Um diese Anstrengung auszugleichen und sich auf ähnliche Situationen vorzubereiten legt der Körper vermehrt Fettreserven an. Außerdem wird die Energieverbrennung im Körper heruntergefahren und läuft nach einer wenig erholsamen Nacht nur noch auf Sparflamme.
Unausgeschlafene Personen produzieren zudem weniger Insulin.
Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Zucker im Blut auch in die Zellen hinein gerät und dort verbrannt werden kann. Wenn dieser jedoch nicht in die Zellen geht, sondern im Blut verbleibt, begünstigt das Diabetes (Typ 2).
Eine Studie mit Krankenschwestern zeigte das. Die eine Gruppe bekam acht Stunden Schlaf pro Nacht, die andere nur fünf Stunden. Über längeren Zeitraum wurden doppelt so viele der chronisch übermüdeten Krankenschwestern Zuckerkrank, als es bei der ausgeschlafenen Gruppe der Fall war.
Da müde Personen weniger Insulin ausschütten und somit mehr Zucker im Blut haben,
bekommen sie jedoch schneller Hunger. Es kann sogar vorkommen, das unausgeschlafene Personen durchgehend Hunger haben und erst bei großen Mengen kalorienreicher Nahrung satt werden. Der Körper hat jedoch schon genug Energie zur Verfügung, und benötigt diese zusätzliche Nahrung nicht wirklich. Deshalb lagert er diese als Fettreserve an den jeweiligen Problemzonen, im Bindegewebe der Person, an um sich auf schlechte Zeiten vorzubereiten. In der modernen Gesellschaft gibt es jedoch keine schlechten Zeiten mehr, ebenso wenig leidet man heutzutage unter Nahrungsmangel. So landet das ein oder andere Stück Schokolade schon mal auf der Hüfte.
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